Psychotherapie - kurz erklärt 

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine wissenschaftlich anerkannte Therapierichtung, die über verschiedene Psychotherapiemethoden verfügt. Im Zentrum steht die Annahme, das Verhalten erlernt ist und auch wieder verlernt werden kann.

 

Die Therapie unterstützt dabei, angemessenere Denk- und Verhaltensweisen zu lernen. Dazu können in Absprache unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen wie. z.B. Training sozialer Kompetenzen, Konfrontationsverfahren, Entspannungsübungen, DBT


Traumabezogene Spieltherapie

Bei der „Traumabezogenen Spieltherapie“ handelt es sich um eine von der Nürnberger Diplom-Psychologin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Dorothea Weinberg entwickelte psychotherapeutische Methode zur Behandlung komplexer Traumatisierungen (Trauma-Folgestörungen z.B. nach langzeitigen Misshandlungen, emotionalen bzw. sexuellen Missbraucherfahrungen u.ä.) bei Kindern.

 

Die Behandlung kann im ambulanten Therapie-Setting angewandt werden, wenn das Kind in einem mittlerweile geschützten und sicheren Umfeld lebt und Menschen um sich hat, die sich für es verantwortlich fühlen, es stabilisieren und während des Therapieprozesses begleiten können.

 

Die „Traumabezogene Spieltherapie“ kann als eine Weiterentwicklung der personzentrierten Spieltherapie (Rogers, Axline u.a.) verstanden werden.

 

Während die Grundvariablen der personzentrierten Psychotherapie (empathisches Verstehen, Verbalisieren inneren Erlebens, bedingungslose Wertschätzung, Echtheit und Kongruenz) auch in diesem Setting die Basis der Arbeit darstellen, erweist sich im Spiel mit traumatisierten Kindern der Einsatz zusätzlicher, gezielter, impliziter und expliziter Interventionen als zieldienlich und hilfreich. Die Methode ist für Kinder von etwa 2 – 11 Jahren geeignet.


EMDR

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung bedeutet. Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit der EMDR-Methode können Traumafolgestörungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen behandelt werden.

 

In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

 

Sollte die EMDR-Methode zur Anwendung kommen, wird sie in eine Verhaltenstherapie integriert und stellt darin ausschließlich einen Baustein dar.